Warum ist ein Absatz in der Mauer?
- hellmannmarcus
- 30. Mai 2021
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Mai 2021
Wenn ihr der Gräfte weiter Richtung Ulrichertor folgt, seht ihr in der Mauer eine relativ lange "Kante". An dieser Stelle befand sich während des Mittelalters ein sogenanntes Wiekaus oder Weichhaus. Das war ein Haus in Fachwerkbauweise, welches wie ein "Nest" an der Mauer klebte. Es diente den Wachmannschaften als Unterkunft und wurde auch zu Verteidigungszwecken genutzt. Auf dem Mauervorsprung lag ein dicker Holzbalken als Widerlager, der das Gewicht des Hauses mit abfing. Auf den alten Soest-Stichen sind die Wiekhäuser erkennbar.
Um eine Idee zu haben, wie solche Wiekhäuser im oberen Teil ausgesehen haben, füge ich noch ein Bild aus Neubrandenburg bei. Den unteren Fachwerkteil in der Mauer gab es in Soest nicht. Die Mauer ist jünger als die Soester-Stadtmauer und die Häuser sind vom Aufbau her etwas anders - nur, damit ihr eine Idee bekommt, wie so etwas ausgesehen hat.
Bitte auch berücksichtigen, dass die Gräfte an der Stelle im Mittelalter 1,5 - 2 Meter tiefer lag.


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